Psychosomatik bezeichnet in der Medizin eine ganzheitliche Betrachtungsweise und Krankheitslehre. Darin werden die psychischen Fähigkeiten und Reaktionsweisen von Menschen im Bezug auf Gesundheit und Krankheit in ihrer Eigenart und Verflechtung mit körperlichen Vorgängen und sozialen Lebensbedingungen betrachtet. (1)
Chronische Schmerzen, funktionelle Herzbeschwerden und Magen-Darmbeschwerden als Beispiel beherrschen bei vielen Patienten den dadurch stark eingeschränkten Alltag.
In der traditionell chinesischen Medizin wird großen Wert auf die ganzheitliche Betrachtungsweise und Behandlung gelegt. Die Suche nach übergeordneten Zusammenhängen ist dabei absolut wertfrei. Die Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche sind für sich genommen kein Krankheitszeichen, sondern erst einmal eine natürliche Reaktion. Im Verlauf können diese Reaktionen jedoch zu Beschwerden führen, welche unbehandelt in einer (nicht selten chronischen) Erkrankung enden bzw. verharren.
Diesen Prozess gilt es zunächst zu erkennen und im zweiten Schritt zu behandeln, wobei sich die Akupunktur hierbei als sehr hilfreich erwiesen hat.
Eine fachgerechte Akupunkturbehandlung schließt immer alle Aspekte einer Erkrankung mit ein!
Ein realistisches Ziel einer Akupunkturbehandlung ist daher, dass die Beschwerden in der Häufigkeit und in der Intensität deutlich zurück gehen und insgesamt in den Hintergrund treten.
Nicht die Erkrankung soll den Menschen in der Hand haben, sondern der Mensch seine Erkrankung.
Damit das Leben lebenswert bleibt!
(1) Klemens Dieckhöfer: Psychosomatik. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1197 f.; hier: S. 1197